Ein Tag im Leben von…

31.03.2025

Begleite unsere Mitarbeitenden durch einen ganz normalen Arbeitstag und lerne die vielen Facetten vom Haus Tabea kennen. In loser Folge richten wir den Fokus auf Menschen, die tagtäglich Wertvolles für unser Alterszentrum leisten. Heute: Sandra, Fachfrau Hauswirtschaft

Ich breche ohne Frühstück von zu Hause auf. Nach einer kurzen Zugfahrt besteige ich kurz nach 6 Uhr in Meilen die Fähre, die mich quer über den Zürichsee nach Horgen bringt. Ich kann mir keinen schöneren Arbeitsweg vorstellen. Die Stimmung auf dem See frühmorgens, vor allem wenn die Sonne aufgeht, fasziniert mich immer wieder. In mir kommt Ferienfeeling auf, weil es mich an meine Kreuzfahrten erinnert. Wenn ich im Haus Tabea ankomme, ziehe ich meine Arbeitskleider an und gönne mir bei einem Glas Wasser oder Fruchtsaft noch etwas Ruhe, bevor wir um 7 Uhr Teamrapport haben.

Profi und Allrounderin

Weil ich schon die Lehre als Fachfrau Hauswirtschaft im Haus Tabea absolviert habe, kenne ich die ganze Aufgabenpalette und werde als Springerin eingesetzt. Das bedeutet, ich muss manchmal spontan eine andere Arbeit als geplant übernehmen. Wenn nichts Aussergewöhnliches ansteht, begebe ich mich nach dem Rapport aufs zugeteilte Stockwerk und rüste meinen Materialwagen aus. Danach beginne ich die allgemein zugänglichen Bereiche wie Aufenthaltsraum, Personaltoiletten und Korridor zu reinigen. Die meisten Bewohnenden stehen um diese Zeit erst auf. Aus Rücksicht auf ihre Intimsphäre betreten wir dann noch keine Zimmer. Erst wenn sie beim Frühstück sind, gehe ich in jedes der rund 15 Bewohnerzimmer auf der Etage für die sogenannte «Sichtreinigung». Dabei kontrolliere ich WC und Abfalleimer und erfasse mit einem Rundumblick, ob grössere Verschmutzungen vorhanden sind. Falls ja, kümmere ich mich darum. Nach der Sichtreinigung habe ich meist schon zwei 110-Liter-Abfallsäcke gefüllt und transportiere diese zu den Containern im Untergeschoss. Das ist recht anstrengend und die anschliessende Znünipause deshalb willkommen.

Einzelkämpferin mit Sinn für Teamgeist

Nach der Pause startet die gründliche Zimmerreinigung – nicht in allen Zimmern, sondern pro Tag und Etage in vier bis sechs Bewohnerzimmern. So kommt jedes Zimmer ein Mal wöchentlich dran. Fürs Abstauben, Reinigen der Nasszelle, Staubsaugen und Böden feucht Aufwischen stehen uns pro Zimmer 45 Minuten zur Verfügung. Jede 2. Woche wird auch noch die Bettwäsche gewechselt. Diese Arbeiten ziehen sich bis in den Nachmittag hinein, dazwischen gibt’s Mittagspause. Alle vom Hauswirtschafts-Team verbringen die Pausen zusammen. Das schätze ich sehr, weil wir während der Arbeit auf den Stationen ja «Einzelkämpferinnen» sind. Der gute Teamgeist ist auch ein wesentlicher Grund, weshalb ich nach der Lehre im Haus Tabea geblieben bin und mittlerweile schon das 8. Jahr hier arbeite. Auch die Dankbarkeit, die mir viele Bewohnende für meine Arbeit entgegenbringen, ist immer wieder ein Aufsteller. Gegen Ende meines Arbeitstages bringe ich neue Frotteewäsche auf die Station, kontrolliere nochmals die Sauberkeit in den allgemein benutzten Räumen und bringe meine gebrauchten Putzlappen in die hausinterne Wäscherei. Um 16 Uhr mache ich mich auf den Heimweg, natürlich wieder per Schiff. Die zehnminütige Überfahrt ist ideal, um den Kopf «durchzulüften».

Kreuzfahrt- und Fussballfan

Daheim angekommen, koche ich das Nachtessen. Das ist meine Aufgabe, weil mein Partner später heimkommt als ich. Den Abwasch erledigen wir aber gemeinsam. Wir haben keinen Geschirrspüler und so bleibt beim Abwaschen genug Zeit zum Plaudern. Das ist unser Abendritual. Den Rest des Abends verbringen wir oft zusammen vor dem Fernseher. Wir sind beide grosse Fussballfans und schauen jedes Spiel unserer Lieblingsvereine. Mein Freund als gebürtiger Portugiese ist Fan des FC Porto, mein Herz schlägt für Dortmund. Ausser Fussball teilen wir noch eine weitere grosse Leidenschaft, nämlich Kreuzfahrten. Ich habe schon zehn davon gemacht. Die Weiteste war in den Orient und die Schönste in die Fjorde Norwegens. Inspiration für neue Ziele holen mein Freund und ich uns in der TV-Dokuserie «Verrückt nach Meer».