Ein Tag im Leben von…

10.07.2025

Sie ist die dienstälteste Mitarbeiterin im Service-Team und weiss aus Erfahrung, dass es in der Gastronomie neben Freundlichkeit auch konsequentes Auftreten braucht. In unserer Artikelserie begleiten wir heute Vanida, Mitarbeiterin Service

Wenn ich die Tagesverantwortung fürs Service-Team im Haus Tabea habe, ist mein Arbeitsbeginn erst um 10 Uhr. Trotzdem bin ich eine Frühaufsteherin. Ich mag es allerdings nach dem Aufstehen gemütlich. Mein Mann geht schon früh aus dem Haus und dann beginnt für mich «Me-Time». Ich setze mich mit einer Tasse Kaffee hin, schaue auf dem Handy die neusten Youtube-Videos und lese die Nachrichten, die mich von Familie und Freunden aus meiner Heimat Thailand erreichen.

Nur gestylt aus dem Haus

Ich möchte bei der Arbeit hübsch aussehen, einerseits weil es mir Freude macht und andererseits aus Respekt gegenüber meinem Umfeld. Ich trage bei der Arbeit zwar Dienstkleidung, aber durch mein Styling kann ich trotzdem meine Persönlichkeit betonen. Ich plane deshalb morgens immer genug Zeit ein fürs Schminken und Haare frisieren, bevor ich mit dem Auto ins Haus Tabea fahre. Dort angekommen, ziehe ich mich um und verschaffe mir als Erstes einen Überblick über das Tagesgeschehen. Ich checke, ob es fürs Mittagessen Reservationen von externen Gästen gibt, ob der Geburtstag eines Bewohnenden ansteht oder ob ich Ersatz organisieren muss, falls jemand im Team sich krankgemeldet hat. Allerdings springe ich lieber selbst ein, als dass ich jemanden aus der Freizeit aufbiete. Um 10.30 Uhr leite ich als Tagesverantwortliche den Team-Rapport. Anschliessend hat das ganze Service-Team Mittagspause, weil wir ja arbeiten müssen, wenn später alle anderen im Haus essen.

Hektik, wenn andere gemütlich essen

Um 12 Uhr beginnt die Essensausgabe für unsere rund 150 Bewohnenden. Etwa die Hälfte von ihnen geniesst «Room Service», für sie wird das Essen in Warmhaltewagen direkt in die verschiedenen Pflegestationen gebracht. Als Tagesverantwortliche bin ich dafür zuständig, dass die etwa 80 Bewohnenden, die im Speisesaal essen, alle ihr zuvor ausgewähltes Menu mit den richtigen Zutaten erhalten. Ich leite also das Küchenteam an, damit es die richtigen Speisen schöpft, und schicke die Servicemitarbeitenden damit zu den entsprechenden Bewohnern. Weil die Speisen ja warm auf die Tische kommen sollen, muss alles zügig vorangehen. Zum Glück kann ich auf ein super eingespieltes Team zählen. Unser «Team-Spirit» ist einer der Gründe, weshalb ich seit 13 Jahren hier arbeite. Zuvor war ich 7 Jahre bei «Burger King» angestellt, zuletzt als Teamleiterin. Ich brachte also viel Erfahrung mit ins Haus Tabea und hielt Weiterbildungskurse deshalb für unnötig. Heute bin ich unserem Leiter Hotellerie dankbar dafür, dass er mich trotzdem hingeschickt hat. Ich habe Wichtiges im Umgang mit Bewohnenden und Mitarbeitenden gelernt. So lege ich z.B. sehr viel Wert darauf, Probleme mit allen Personen offen anzusprechen – auch mit unseren Bewohnenden. Natürlich hat ihr Wohlbefinden oberste Priorität. Aber manchmal braucht es auch eine konsequente Haltung, damit unsere Arbeit die Wertschätzung erhält, die sie verdient.

Organisieren und planen

Nach dem «Mittagsansturm» wird’s ruhiger. Dann erledige ich Materialbestellungen und trage die Menüwünsche der Bewohnenden für den nächsten Tag in eine Liste fürs Küchenteam ein. Wenn alles Organisatorische erledigt ist, helfe ich in der Cafeteria mit, die täglich von 14 – 17 Uhr für externe Gäste geöffnet hat. Um 16 Uhr habe ich nochmals Pause und schon um 16.30 Uhr beginnen die Vorbereitungen fürs Nachtessen unserer Gäste. Abends gibt es keinen Tellerservice sondern Buffet und dieses muss natürlich rechtzeitig aufgebaut sein. Kurz nach 17.30 Uhr erscheinen die ersten Senioren zum Nachtessen. Danach wird aufgeräumt, geputzt und die Tische fürs Frühstück werden gedeckt. Um 19.30 Uhr ist alles startklar für den neuen Tag und ich habe Feierabend. Wenn ich abends heimkomme, erzählen sich mein Mann und ich immer, wie unser Tag so war. Ein richtiges Nachtessen gibt’s bei uns nicht, aber wir geniessen die gemeinsame Zeit gerne bei einem Glas Wein und ein paar Häppchen dazu.