Im Haus Tabea finden Servicemitarbeitende zurück zur Balance
25.09.2025
Viele denken bei Gastronomie sofort an lange Arbeitstage, spontane Einsätze und wenig Freizeit. Doch es geht auch anders. Im Haus Tabea erleben Mitarbeitende, wie sich Gastfreundschaft, Planbarkeit und Wertschätzung ideal verbinden lassen. José Luis Rego ist überzeugt: Hier zeigt sich, wie Gastronomie auch sein kann – menschlich, strukturiert und mit viel Herz.
Vom hektischen Gastro-Alltag zu mehr Ruhe und Struktur
José ist in der Schweiz geboren und zog als Teenager nach Spanien. Wenig später fing er an, in der Gastronomie zu arbeiten. "Das Leben im Service hat mich angezogen. Es ist immer etwas los, man ist jeden Tag mit Menschen in Kontakt." Doch einfache Arbeit war es nicht. In Spanien funktioniert die Gastronomie nämlich anders als hierzulande. "Die Menschen leben viel mehr in Bars. Man geht nach der Arbeit noch etwas trinken, schaut gemeinsam Fussball, isst spät. Das wirkt sich direkt auf die Arbeitszeiten aus", erklärt José. Auch die Logistik ist komplexer: "Jedes Restaurant bietet alle möglichen Getränke an – nicht nur eine Auswahl wie hier in der Schweiz. Und es gibt fast nur kleine Glasflaschen. Das heisst, ich musste ständig den Kühlschrank nachfüllen." Dazu kamen lange Schichten mit wenig Pausen. "Ich arbeitete oft von 7:30 bis 11 Uhr und dann nochmals von 16 Uhr bis Mitternacht. Und dazwischen hatte ich nur etwa eine Stunde Pause.“
Neustart im Haus Tabea
2018 kehrte José in die Schweiz zurück. Nach einem Zwischenstopp bei einer Restaurantkette am Flughafen Zürich kam der Wechsel zum Haus Tabea. "Es war während der Corona-Zeit. Plötzlich gab es Kurzarbeit, viele gingen, die anderen mussten sich mit einem 30-Prozent-Pensum begnügen. Ein ehemaliger Vorgesetzter, der bereits im Haus Tabea arbeitete, hat mich hierhergeholt – und ich habe gleich noch vier Kolleginnen und Kollegen mitgebracht.“ Für einen erfahrenen Gastronomen wie José bedeutete der Wechsel ins Haus Tabea eine gewisse Umstellung: "Ich merke schnell: Hier läuft alles ruhig und geordnet. Und wir hatten gleich eine schöne Verbindung zu den Bewohnenden. Viele von uns kommen aus Lateinamerika – wir sind es gewohnt, ältere Menschen zu betreuen und respektvoll mit ihnen umzugehen. Das kam gut an.“
Fixe Arbeitszeiten, verlässliche Monatspläne und echte Work-Life-Balance
Heute ist José stellvertretender Leiter Service und erstellt unter anderem die Einsatzpläne. Besonders schätzt er die geregelten Arbeitszeiten. "Spätestens um 19:30 Uhr ist Schluss. Danach kann man noch etwas unternehmen, Freunde treffen oder einfach abschalten. In einem normalen Restaurant arbeitet man locker bis 22 Uhr oder länger. Das ist ein grosser Vorteil bei der Arbeit im Haus Tabea.“ Auch Dienste am Wochenende sind klar geregelt: "Ein Wochenende arbeite ich, das nächste habe ich frei.“ Gemäss José werden die Pläne frühzeitig gemacht. Wer Wünsche für freie Tage bis zum 10. eines Monats ankündigt, hat sehr gute Chancen, dass diese erfüllt werden. Die Dienste können im Team zudem flexibel getauscht werden. "Wir sprechen uns einfach ab. Hauptsache, die Kommunikation im Team stimmt und die Vorgesetzten wissen Bescheid. Das funktioniert bei uns sehr gut.“
Viel weniger Zimmerstunden als früher
José betont, dass im Service im Haus Tabea ein eingespieltes Team arbeitet: "Früher haben wir noch öfter mit temporären Mitarbeitenden gearbeitet. Heute sind die meisten im Team fix angestellt.“ Der 43-Jährige glaubt, dass das auch an den guten Arbeitsbedingungen liegt. Und diese haben sich nicht zuletzt dank ihm verbessert. Als er nämlich vor einem Jahr stellvertretender Leiter Service wurde, kümmerte er sich gezielt um das unbeliebte Thema Zimmerstunden. "Ich war mir sicher, dass wir mit ein paar Änderungen im Arbeitsplan die Zimmerstunden reduzieren können. Also habe ich mit meinem Vorgesetzten gesprochen, einen neuen Dienstplan ausgearbeitet und diesen Schritt für Schritt umgesetzt.“ Mit Erfolg: Heute gibt es im Service-Team pro Woche nicht mehr fünf, sondern nur noch zwei Dienste mit Zimmerstunden. José war begeistert, wie offen sein Vorgesetzter auf die Idee reagiert hat und ist sich sicher: "Wenn das Team zufrieden ist, läuft der Betrieb reibungsloser.“
Zulagen, Weiterbildung und kleine Gesten mit grosser Wirkung
Auch in Sachen Wertschätzung fühlt sich José im Haus Tabea gut aufgehoben. "Für Dienste am Wochenende gibt es Zulagen. Ab 50 Jahren hat man mehr Ferien. Und diejenigen, die jünger sind, können wie ich einfach Ferien dazukaufen.“ Darüber hinaus werden langjährige Mitarbeitende mit einem Geschenk gefeiert. Gross geschrieben wird auch die Weiterbildung. So absolvierte José mehrere Kurse, als er Stellvertreter wurde. "Die Kurse gelten als Arbeitszeit und sogar die Kosten für die Zugtickets wurden übernommen.“ Gemäss dem 43-Jährigen betonen die Vorgesetzten im Haus immer wieder, dass man sich weiterbilden kann und auch unterstützt wird. „Mitarbeitende können sich hier wirklich entwickeln.“
Mehr als Service: Wertschätzung durch persönlichen Kontakt mit den Bewohnenden
Für José sind es aber nicht nur die Benefits, die die Service-Arbeit im Haus Tabea so besonders machen. Für ihn ist es vor allem auch der enge Kontakt zu den Bewohnenden. "Wir sehen sie dreimal am Tag. Das heisst, wir wissen, wer was gerne trinkt, und führen persönliche Gespräche. Für uns sind die Bewohnenden wie Grosseltern.“ So schön diese Nähe ist, so schwer kann auch der Abschied werden: "Wir arbeiten hier in einem Alterszentrum. Das heisst, wir gewöhnen uns an die Bewohnenden, aber viele von ihnen verbringen hier ihre letzten Tage. Damit muss man umgehen können.“
Wer die Gastronomie liebt, kommt ins Haus Tabea
Auf die Frage, wem José einen Job im Haus Tabea empfehlen würde, antwortet er ohne Zögern: "Allen, die keine Lust mehr haben auf unberechenbare Arbeitszeiten, Chefs, die nicht zuhören, und Stress ohne Ende. Bei uns ist das definitiv anders. Man kann offen sprechen, die Stimmung ist gut – und man hat ein Leben neben dem Job.“